Schockierende Reportagen und Berichte über den Zustand der Erde und die Entwicklungen in der Zukunft sind mittlerweile fast an der Tagesordnung. Hunderte von Orang Utans wurden im Jahr 2011 in Borneo getötet (Quelle: Spiegel online), in Lima rüsten sie schon für den Bürgerkrieg zwischen Arm und Reich, weil dort in wenigen Jahren das Wasser ausbleiben wird, und in Äthiopien planieren ausländische Lebensmittelkonzerne mit Brachialgewalt riesige Gebiete, um dort ortsfremde Lebensmittel anzubauen, die nicht etwa dem Land zugute kommen, sondern exportiert werden (Quelle: ZDF Burnout – Der erschöpft Planet).
Das sind nur wenige, von mir herausgegriffene Nachrichten aus den täglichen Katastrophenbotschaften, die einem die gute Laune verhageln können. Ein bisschen bessere Laune habe ich bekommen, als ich die Einladung zu der Veranstaltung Tchibo Talks am 17.11.2011 bekommen habe. Nicht, weil in der Einladung leckeres Finger Food angekündigt wurde (mit Speck fängt man Mäuse), sondern weil ich dachte: Wenn ein so großes Unternehme wie Tchibo sich zu Umwelt- und gesellschaftlichen Fragen äußert, dann wird es sich wohl auch gut vorbereitet haben.
Mit Migräne, aber gedopt mit einer Schmerztablette, bin ich in Begleitung von Cliff gespannt zu dem Event gegangen. Folgende Frage hatte ich im Kopf: Weshalb startet ein Unternehmen wie Tchibo ein menschenfreundliches Projekt in Afrika?
Ich wollte die Frage nicht selbst stellen (Migräne und so ...), sondern das Event auf mich wirken lassen und hoffte, dass sich mir die Antwort im Laufe des Abends von selbst erschließen würde. Und so war es dann auch. Um es vorweg zu nehmen, Jan Wagenfeld, Kaffee Einkäufer bei Tchibo, beantwortete die Frage ungefähr so: Der Kaffee von Kleinbauern hat eine bessere Qualität als Kaffee von Großplantagen und deshalb fördern wir die Frauen am Mount Kenya. Dort, wo unsere Hilfe zur Selbsthilfe greift, kommt dies auch dem Kaffeeanbau zu Gute.
Das Mount Kenya Project steht auf vier Säulen:
Baustoffe für Kenia (Die Nutztiere brauchen Ställe, damit sie geschützt sind und mehr Milch produzieren können. Auch werden die Felder vor den Tieren geschützt.)
Nutztiere für Kenia (Das Milchgeld steht den Frauen zu, während die Kaffeeerträge meistens in die Taschen der Männer wandern. Und die Ausscheidungen der Kühe sind ein natürlicher Dünger für die Felder.)
Wasser für Kenia (Bislang müssen viele Frauen bis zu 5 x am Tag eine Stunde zur nächsten Wasserstelle laufen und schwere Wasserkanister buckeln. Ein Mann würde diese Arbeit niemals machen.)
Bildung für Kenia (Wie wichtig Bildung ist, versteht sich eigentlich von selbst, hier kommt hinzu, dass viele Familien [also eher die Frauen] ein bis zwei Aidswaisen mit aufziehen und wo das Geld für Schulmaterialien und -Kleidung schon für die eigenen Kinder kaum aufgebracht werden kann, ist es noch schwerer, es für die Nichten und Neffen zu beschaffen.)
Um dem hiesigen Verbrauchern das Projekt und die Lebensbedingungen der Frauen und Familien vor Ort näher zu bringen, hat Tchibo eine Reihe von Kurzfilmen drehen lassen, abgelegt bei YouTube in dem Ordner Unternehmensverantwortung, die ich Ihnen ans Herz legen möchte.
Natürlich hat das Projekt für das Unternehmen Tchibo auch handfeste wirtschaftlich-profitorientierte Gründe. Den Mitarbeitern, die das Unternehmen dafür beauftragt hat, wurde es zur Herzensangelegenheit, bekam ich während des Abends in interessanten persönlichen Gesprächen den Eindruck und daher berichte ich hier gerne darüber.
Tchibo Aktion ab dem 21.11.2011 (solange der Vorrat reicht):
Für jedes verkaufte Pfund Privat Kaffee spendet Tchibo 45 Cent für
Baustoffe, Nutztiere, Wasserzugänge und Bildungsangebote in Mount Kenya.
Und Sie erhalten von Tchibo gratis eine Sonderbriefmarke im Wert von 55 Cent.
Demnächst: Mein Bericht über das Essen während der Veranstaltung
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