Letztens überkam mich die Sehnsucht, Mal wieder Pickert zu machen. Davon habe ich angesichts der sommerlich hohen Temperaturen erst einmal Abstand genommen, da Pickert ein schweres Gericht ist und daher eher etwas für die Winterküche.
Ich brauche kein Rezept für Pickert, den kann ich von Kindesbeinen an aus dem Lameng (familiär weitergegeben sozusagen). Aus Neugier und weil ich nach der richtigen Schreibweise geforscht habe, habe ich den Begriff bei Google eingegeben und bin bei Wikipedia gelandet. Sehr interessanter Artikel übrigens. Jedenfalls stand da etwas von einer Pickertplatte aus Gusseisen und irgendwie packte mich der Ehrgeiz, eine solche Platte besitzen zu wollen.
Herrje, was für eine Idee! Ich bin der Typ Alugusspfannenliebhaber und Teflonpfannenbefürworter. Was will ich also mit einer Gusseisenpfanne? Also erst einmal die Idee auf Warteschleife gelegt in der Hoffnung, sie möge sich durch Zeitablauf von selbst erledigen.
Mein mir angetrauter Kochassistent ist übrigens begeistert von der Idee, ein Gusseisenutensil anzuschaffen. Leider habe ich ihm im Eifer meiner Begeisterung davon erzählt.
Jedenfalls hatte ich nach etwa einer Woche immer noch das Bedürfnis, eine Pickertplatte zu erwerben und habe gegooglet und gegooglet und gegooglet. Vielleicht gibt es solche Platten ja auf Flohmärkten in Ostwestfalen-Lippe vereinzelt, aber im Internet habe ich nix gefunden. Das ist zunächst einmal nicht so schlimm, denn für mich muss es nicht unbedingt eine alte, Originalplatte sein, eine "moderne" tut es auch. Also habe ich angefangen, bei Amazon zu suchen. Und hier beginnt nun meine Qual. Meine Vorstellung davon, was für ein Gusseisending ich in Anlehnung an den Pickert erwerben möchte, ist das Gegenteil von dem, was mein lieber Kochassistent sich so vorstellt.
Nun habe ich zwar genug herumgenörgelt, um meine Vorstellung von der Sache innerfamiliär durchzusetzen, aber leider gehen mir einige vernünftige Argumente des Kochassistenten nicht aus dem Kopf. Ich will diese Platte ja nicht aus praktischen Erwägungen kaufen, sondern aus Gründen der Tradition, aber früher hatten die auf den Bauernhöfen einfach riesige Küchen, während meine Küche unverschämt klein ist. Daher muss ich mir gut überlegen, ob ich mir eine Gusseisenplatte kaufe, die nur dazu zu gebrauchen ist, Teigfladen zu machen oder ob ich so viel Vernunft walten lassen muss, eine Gußeisenpfanne zu kaufen, in der man alles mögliche braten kann.
(Übrigens wurde hier in der Gegend gerade eine ansonsten durchaus attraktive neue Siedlung errichtet, bei der mich die Miniküchen Mal wieder abgestoßen haben. Hallo Architekten und Bauherren in HH: Was soll der lebensfeindliche Quatsch?)
Jedenfalls bin ich dann zum nächstgelegenen Karstadt in der Hoffnung, in der dortigen Küchenabteilung eine Eingebung zu bekommen. Und was sehe ich: Gaaanz viele, gaaanz tolle Alugusspfannen und keine einzige Gusseisenpfanne.
Haare rauf!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Beliebte Posts der letzten 30 Tage
-
Brodelndes Wasser Immer wieder laufen Suchbegriffe in der Statistik des Blogs ein, die mich zum Kommentieren anregen. Heute: Was bede...
-
Letztens hat Cliff mir nach einer Dienstreise nach Bayern von Leberwurstgröstl vorgeschwärmt. Und da ich auch gerne Leberwurst mag, haben wi...
-
Dieses Weihnachten wollten wir das Niedrigtemperaturgaren ausprobieren und haben uns für Ente im Bratschlauch entschieden. Beim Niedrigtempe...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen