Wir wollten Hamburger machen, aber Burger-Brötchen aus dem Supermarkt sagen uns nicht so zu. Deshalb habe ich mich entschlossen, diese selbst zu machen und mir ein Rezept aus dem Internet ausgedruckt.
Dieser Post hier ist eher ein Bericht über meine Backsession, als ein Rezept zum Nachbacken. Obwohl mir die Burger Buns am Ende durchaus wohlschmeckend gelungen sind, habe ich so einige Fehler gemacht, nicht, weil ich es nicht besser wüsste, aber ich war am Samstag stimmungsmäßig etwas zu gereizt und hätte vielleicht gar nicht mit dem Backen anfangen sollen. (Burger hätten wir trotzdem machen können, denn zur Sicherheit hatten wir beim Bäcker Sesamecken gekauft, die zwar nicht die klassische Unterlage für Burgerfleisch sind, aber trotzdem gut dazu gepasst hätten.)
Alles begann damit, dass ich darauf verzichtet habe, die im Rezept vorgesehenen 25 g Butter zu schmelzen. Ich mag es einfach nicht, Butter für einen Teig zu schmelzen. Das ist für mich geruchlich und von der Konsistenz ein Horror. Natürlich habe ich die Butter rechtzeitig aus dem Kühlschrank genommen und bei Zimmertemperatur verarbeitet. Hart war sie also nicht mehr.
Dennoch ließ sie sich nicht gut mit dem Mehl und dem Vorteig verkneten. Auch hatte ich das Gefühl, zu wenig Fett und Flüssigkeit im Teig zu haben. Also habe ich noch Sonnenblumenöl und etwas Milch nachgegossen und fleißig geknetet.
Koche oder backe ich nach Rezept, scheint es so zu sein, also wollten die Rezepte mich verhöhnen. Es ist nicht das erste Mal, dass ich einen Hefeteig mache (sonst immer nach Erfahrung und Gefühl) und ich habe noch nie die Butter dafür geschmolzen, aber dieser hat sich mir beharrlich entzogen. So sieht kein gut gekneteter Hefeteig aus:
Ich mochte aber nicht mehr und habe den Teig in die leicht vorgeheizte Mikrowelle geschoben. Dort haben die Hefeteige Ruhe und entfalten sich normalerweise ganz ausgezeichnet. Dieser hier nicht:
Vermutlich habe ich ihn nicht lange genug gehen lassen. Nach meiner Erfahrung muss man Hefeteige so lange gehen lassen, wie sie brauchen, was auch immer für eine Zeit im Rezept stehen mag. Im Regelfall rechne ich mit dem Dreifachen der Zeit, hier habe ich nur verdoppelt. Etwas war der Teig jedenfalls gegangen, wie man vielleicht auf diesem Foto erkennen kann:
Auf dem Blech habe ich ihn dann doppelt so lange gehen lassen, wie im Rezept beschrieben. Dreimal so lange wäre besser gewesen.
Und hier ist das durchaus erfreuliche Ergebnis:
Kein Rezept, aber ein paar Erfahrungswerte:
- Hefeteige brauchen zum Gehen so lange, wie sie brauchen. Misstrauen Sie deshalb den Zeitangaben in Rezepten. Diese sind meistens zu kurz.
- Stellen Sie sich sicherheitshalber etwas mehr warme Milch oder Wasser (je nach Rezept) bereit und ggf. auch mehr Butter. Bei Hefe- oder Keksteig hatte ich noch NIE ein Rezept, bei dem ich nicht noch etwas nachgießen musste. Wenn der Teig versehentlich wirklich zu feucht wird, einfach noch etwas Mehl nachstreuen.
- Verlassen Sie sich nie auf Rezepte, sondern vertrauen Sie auf ihr Gefühl.
Nachtrag:
Ich habe ein Rezept gefunden, welches mir sympathisch erscheint und das ich das nächste Mal probieren werde: Burger Buns bei allrecipes.com
Die in den Rezepten angegebenen Gehzeiten sind ja nicht sklavisch zu beachten, sie dienen als Anhaltspunkt. Im Sommer können sie z.B. zu lang sein
AntwortenLöschen@ostwestwind:
AntwortenLöschenGut möglich, dass die Gehzeiten von Hefeteigen im Sommer kürzer werden.